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Totentanz des Monats

Dezember 2014:

Archaische Rituale mit Masken


Viele Indizien sprechen dafür, dass bis ins hohe Mittelalter eine oder mehrere Masken zum Totentanz genügten. Cosmas von Prag (1045-1125) berichtet in seiner Chronik, dass heidnische Böhmen ihre Toten in Wäldern und auf Feldern begruben. Für das Seelenheil der Verstorbenen veranstalteten sie Umzüge zu Wegkreuzungen, schnitten vor den Leichen Grimassen, riefen wesenlose Schatten an und schwärmten mit Masken umher. Die Beschreibung des Diakons Cosmas erinnert an römisch-antike Bestattungsrituale, die in der Regel mit Musik und Tanz verbunden waren. Starb ein Adliger, zeigte man die Porträts seiner Ahnen vor.

Wer Quellen unterschiedlicher Epochen vergleicht, ahnt wie die abgebildete Totenmaske aus dem Kröllkogel in der Steiermark verwendet worden sein könnte. Sie ist zu klein, um das Gesicht eines erwachsenen Mannes zu bedecken. Man legte das um 600 vor Christus entstandene Objekt einem keltischen "Fürsten" vermutlich zur moralischen Verstärkung ins Hügelgrab. Entweder handelt es sich um familiären Beistand oder um eine im heldenhaften Kampf errungene Beute.

Unsere Abbildungen zitieren Wikimedia Commons und den Katalog zur Kelten-Ausstellung in Völklingen 2010.

Frühere Totentänze des Monats:

Anschrift

Europäische Totentanz-Vereinigung, Leipziger Straße 48, 06766 Bitterfeld-Wolfen
Henry Schuhmacher (Präsident) Mail: h.schuhmacher@totentanz-online.de