Tod – Eine Ausstellung in einem ehemaligen Bestattungsunternehmen*
* Aber das merkt man nicht.
Man merkt es wirklich nicht, wenn man im Wohnzimmer oder der Küche
eines Hauses steht, dessen Charme darin zu liegen scheint, daß
es ein 1867 erbautes Bruchsteinhaus ist – ein Haus mit Charakter,
auch ein Haus mit Geschichten. Diese sind jedoch unspektakulär,
alltäglich. Zunächst als Wohnhaus einer Bauernfamilie erbaut,
befanden sich in zeitlicher Folge eine Metzgerei darin, dann ein Bestattungsunternehmen.
Als dieses Haus jetzt von einem Bildenden Künstler mit einem
skurrilen Sammeltrieb erworben wurde, war dies der Beginn einer Serie
von Ausstellungen, die nicht in Galerieräumen gezeigt werden,
sondern in den ganz normalen Wohnräumen, im Wohnzimmer, in der
Küche, im Keller. Gezeigt werden Bilder und Gegenstände,
die eindeutig dem Kunstkontext zuzurechnen sind, neben solchen, die
eher den Grenzbereichen der Bildenden Kunst zuzuordnen sind, und solchen,
die der Alltagskultur entstammen. Für den Besucher ist die Grenze
zwischen Kunst und Nicht-Kunst, zwischen künstlerischer Arbeit
und Wohnungseinrichtung nicht eindeutig bestimmbar.
›Tod‹ ist das Thema der diesjährigen Ausstellung,
deren Atmosphäre nicht zuletzt durch das Bewußtsein der
Authentizität des Ortes bestimmt wird. Schließlich sind
auch private Original-Photos des früher hier ansässigen
Bestatters zu sehen.
Positionen der Gegenständlichen Malerei, wie Günter Sponheuers
›Lebenspforte‹, stehen neben der Videodokumentation der
Aktion ›Hadestaxi‹ von Helmut Dick, der fotografierte
›Totentanz der Totentänzer‹ von Rudolf Kraft steht
neben klassischen Totentanzgrafiken von Horst Janssen, eine Klanginstallation
von Frank Niehusmann steht neben afrikanischen Sakralskulpturen –
und all diese Arbeiten stehen neben Grabsteinen, Spielzeug-Leichenwagen
und einem Musterbuch von Särgen.
Eröffnung am Samstag, den 2. September 2006, um 16.00 Uhr in
der Byfanger Str. 91, 45257 Essen.
Es wird Streuselkuchen und Kaffee gereicht.
Am Eröffnungstag spielen um 16.30 spielen Johannes Brackmann,
Tenorposaune,
und Tom König, Tenorsaxophon, einen Trauermarsch.
Um 17.00 Uhr liest Rolf Dennemann einen morbiden Text.
Die Finissage findet am 16. und 17. September 2006 jeweils von 15.00
bis 18.00 Uhr
im Rahmen von ›Kunstspur‹ statt.
Die Austellung kann vom 3. bis zum 15. September nach Vereinbarung
besucht werden.
Telefon: 0201 - 84 77 9 55
Beteiligte Künstler:
Martina Achenbach, Alexander Braun, Helmut Dick, Gilbert Geister,
Horst Janssen, Jürgen Kierspel, Jochen Leyendecker, Iwona Liegmann,
Karl-Heinz Mauermann, Frank Niehusmann, Christian Paulsen, Matthias
Schamp, Dirk Schlichting, Günter Sponheuer und Steff Stagel
Weitere Informationen unter: www.semantic-error.de
Letzte Aktualisierung:
03.01.2007
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