Die Ikonographie des Beinhauses von Unterschächen und die barocken
Jenseitsvorstellungen
Vielschichtig wie eine wortgewaltige Barockpredigt verkündet das
Bildprogramm des kleinen Beinhauses von Unterschächen die katholische
Lehre von Sünde und Gnade, Lohn und Strafe, Höllenangst und
Auferstehungsungshoffnung. Thematisiert werden die "Vier letzten
Dinge" (Sterben, Gericht, Himmel und Hölle), das Fegefeuer und
die gegenseitige Hilfe der Lebenden und der Toten. Die "Sieben Todsünden"
an der Kapellendecke erläutern den Zusammenhang von persönlicher
Schuld und ewiger Verdammnis. Der Ursprung allen Übels, aller Schwachheit
und Verworfenheit liegt jedoch im Ungehorsam des Urelternpaares. Die Glasgemälde,
die heute im Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz ausgestellt sind,
spannen deshalb den Bogen vom Sündenfall bis zur Erlösertat
Christi und erzählen anschaulich, wie seit der Vertreibung aus dem
Paradies Zeitlichkeit und Tod nicht nur das Weltgeschehen sondern auch
das Dasein jedes einzelnen Menschen beherrschen. Die Botschaft lautet:
Das Leben ist vergänglich, eitel, nichtig - und doch von ausschlaggebender
Bedeutung; denn es entscheidet über ewige Seligkeit oder ewige Höllenqual.
Regula Odermatt-Bürgi: "Ein Schauwespihl bist der Eitelkeit..."
Die Ikonographie des Beinhauses von Unterschächen und die barocken
Jenseitsvorstellungen. Altdorf 2002 (Historisches Neujahrsblatt Uri Nr.
55/56).
156 Seiten, ca. 65 Abbildungen.
Das Buch kann zum Preis von 55 SFr beim Historischen Museum Uri, Gotthardstr.
18, CH-6460 Altdorf oder unter www.hvu.ch bzw.
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bestellt werden.
Letzte Aktualisierung:
02.01.2007
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